Traunstein - Am 2. April erhielten Chieming und Grabenstätt einen ungewöhnlichen Besuch: Der russische Forscher
Dr. Viacheslav K. Gusiakov, Direktor des Tsunami Laboratoriums im Institut für Numerische Mathematik und Mathematische Geophysik, Russische Akademie der Wissenschaften, Sibirisches Department, Novosibirsk machte während eines Forschungsaufenthalts in Berlin (GeoForschungszentrum, Potsdam) einen Abstecher in die Landkreise Traunstein und Altötting, um vor Ort ein genaues Bild von jenem Kraterstreufeld zu erhalten, dass seit mehreren Jahren vom Chiemgau Impact Research Team (CIRT) erforscht wird.
Wie schon mehrfach berichtet, hat das Team, das aus Fachwissenschaftlern in Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und Griechenland, versierten Amateur-Archäologen und vielen sehr engagierten Helfern in der Region besteht, postuliert, dass ein größerer Kometenkern im Raum zwischen Altötting und den Alpen südlich des Chiemsees in Bruchstücke zerfallen ist und dabei ein Streufeld von etwa 58 x 27 km Abmessungen mit ca. 80 Kratern erzeugt hat.
In mehr als vier Jahren hat die Gruppe diese Hypothese gegen die vielfältigen Widerstände lokaler und überregionaler Kritiker mit einer steigenden Zahl von Belegen verteidigt. Die auch über die Medien, vor allem in einigen Fernsehsendungen, ausgetragene Konfrontation von Befürworten und Gegnern, hat nun wohl einige hochrangige Vertreter der internationalen Forschung im Gegensatz zu manch nationalem Kritiker bewogen, sich vor Ort und im Gespräch mit Vertretern des Chiemgau Impact Research Teams selbst zu informieren.
Dr. Gusiakov hielt sich zwei Tage lang in Chieming auf und wurde von Prof. Dr. Kord Ernstson, Dr. Michael A. Rappenglück, Dipl.-Geol. Andreas Neumair, Werner Mayer, Hans-Peter Matheisl und Gerhard Benske während dieser Zeit zu verschiedenen wichtigen Fundorten im Krater-Streufeld begleitet: Eine gründliche Begehung des Gebiets um den Tüttensee zusammen mit einem dort frisch durchgeführten Grabungsschnitt, die Besichtigung der archäologisch-geologischen Ausgrabung in Stöttham bei Chieming, ein Besuch der kleinen Ausstellung zum Chiemgau-Impakt im Rathaus von Grabenstätt sowie die Analyse von Schichten und Begutachtung von Gesteinen gehörten zum Arbeitspensum am ersten Tag des Forschungsaufenthalts.
Am zweiten Tag nahm Dr. Gusiakov die Gelegenheit wahr, im Landkreis Altötting vier Krater mit kleineren und mittleren Durchmessern genauer anzusehen.
Am Ende seines Forschungsaufenthalts machte Dr. Gusiakov keinen Hehl aus seiner Auffassung, dass die Impakt-Hypothese die einzig mögliche Erklärung für alle zusammengetragenen Funde und Befunde ist. Die Beobachtungen im Gelände, an den Gesteinen und insbesondere zu den archäologisch-geologischen Schichten in Stöttham, wie sie von den bayerischen Forschern vorgetragen wurden, seien stimmig und mit dem Einschlag von Bruchstücken eines extraterrestrischen Körpers, z.B. eines Kometen in der Zeit zwischen 1000 und 400 v. Chr. Verträglich.
Es soll in den nächsten Wochen ein ausführlicher Bericht auf der Internetseite des Instituts für Numerische Mathematik und Mathematische Geophysik / Tsunami Laboratorium erscheinen (
http://tsun.sscc.ru/hiwg). Schon bisher wird von diesem Fachinstitut eine besondere Datenbank im Internet betreut, in der alle hypothetischen, wahrscheinlichen und bestätigten Einschläge von extraterrestrischen Körpern aufgelistet sind und eine Einstufung erfolgt, wie stark sie wissenschaftlich bestätigt sind. Nach Ansicht Dr. Gusiakovs sollte mindestens der Tüttensee als größter Krater im Chiemgau-Impakt-Streufeld nun als bestätigt gelten. Damit wäre neben dem Nördlinger Ries und dem Steinheimer Becken ein dritter Krater in Deutschland akzeptiert - der Tüttensee. Dr. Gusiakov fand es besonders bemerkenswert, dass die Krater, Gesteine und besondere zerstörte Schichten im Chiemgau sehr vergleichbar seien zu Funden, die er derzeit in Russland, 500 km von Moskau entfernt, erforscht.
Am Abend des 3.April nahmen dann noch der 1. Bgm. von Grabenstätt, Herr Schützinger und der 1. Bgm. von Chieming, Herr Graf die Gelegenheit wahr, mit Herrn Dr. Gusiakov und Prof. Ernstson zu sprechen und sich über den Stand der Forschungen zu informieren.
Wie es aussieht, dürften in naher Zukunft sich auch andere internationale Fachwissenschaftler von weit her in die Landkreise Traunstein und Altötting begeben, um den Chiemgau Impakt zu erforschen.
Das Chiemgau Impakt Research Team kann sich freuen, dass man im Ausland so viel Interesse für die bayerische Forschung hat und ihre Bedeutung anerkennt, die national kaum Wertschätzung erhält.
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