Berlin - Ob beim Online-Banking oder -Shopping: Die grüne Browser-Adressleiste samt Schlüsselsymbol gilt bei vertraulichen Transaktionen im Internet unter vielen Nutzern mittlerweile als das Sicherheitsmerkmal schlechthin. Schließlich soll sie auch Vertraulichkeit signalisieren. Doch allein auf die grüne Signalfarbe sollten sich Internet-Nutzer nicht verlassen, rät "no abuse in internet" (naiin). "Die grüne Einfärbung der Adressleiste ist zwar ein Indiz aber noch lange kein Garant für die Sicherheit und Vertraulichkeit auf Websites", erklärt Rene Zoch, 2. Vorsitzender der gemeinnützigen Nichtregierungsorganisation, die sich seit über zehn Jahren der Bekämpfung von Internet-Kriminalität widmet.
Die Einfärbung der Browser-Adressleiste geht auf das so genannte Extended Validation SSL-Zertifikat zurück. Es wird von anerkannten Zertifizierungsstellen ausgestellt und soll die im Detail geprüfte Identität eines Domain-Inhabers bescheinigen sowie dem Internet-Nutzer bestätigen, dass alle von ihm eingegebenen Daten verschlüsselt an den Website-Betreiber übertragen werden.
"Die grüne Adressleiste sagt allerdings nichts darüber aus, ob nicht vielleicht die Darstellung einer seriösen Website manipuliert worden ist", so Rene Zoch. Das sei ohne weiteres möglich, wenn der eigene Rechner erst einmal mit einem Trojaner oder einem anderen Schadprogramm infiziert ist. "Die Darstellung der Website kann von Kriminellen dann so verändert werden, dass Daten-Abfragen erscheinen, die im Original gar nicht vorhanden sind", schildert der stellvertretende naiin-Vorsitzende einen sehr häufigen Fall, bei dem die Adressleiste des Browsers trotzdem grün bleibt.
"Von der beliebten Ampelfarbe sollten sich Internet-Nutzer nicht beirren lassen. Schließlich geht auch niemand bei Grün einfach über die Straße, ohne vorher nach links und rechts zu blicken", bemerkt Zoch. Internet-Nutzer sollten daher auch bei grüner Adressleiste Vorsicht walten lassen. Finden sich plötzlich seltsame Formulierungen, Rechtschreib- und Ausdrucksfehler oder auffällige Inhalte auf einer sonst seriösen Website – beispielsweise auf der Internet-Präsenz der eigenen Bank –, die fehl am Platz wirken, sei Skepsis angebracht.
Weitere Informationen unter www.naiin.org
Über naiin
naiin - no abuse in internet (Aussprache: "nein") wurde am 18. August 2000 von Vertretern der Zivilgesellschaft, Internet-Wirtschaft und Politik gegründet. Als gemeinnützige Nichtregierungsorganisation setzt sich naiin seitdem weltweit gegen alle Formen der Online-Kriminalität sowie für die Stärkung von Bürgerrechten und für einen verbesserten Verbraucher- und Datenschutz im Internet ein. Dabei ist naiin dank seiner gemeinsam von Netzgemeinde und Internet-Wirtschaft finanziell getragenen Struktur so einzigartig wie unabhängig. So unterstützen weltweit bereits zahlreiche Unternehmen und zahllose Verbraucher die Organisation.
naiin betreibt eine der weltweit größten Internet-Beschwerdestellen, bei der Nutzer illegale Inhalte, auf die sie im Internet zufällig gestoßen sind, beanstanden können. In seinen Eigenschaften als Selbstregulierungs- sowie Verbraucherschutzorganisation geht naiin den eingehenden Beschwerden nach und ergreift technische sowie juristische Maßnahmen gegen rechtswidrige Inhalte und deren Urheber. Dabei arbeitet naiin weltweit mit Internet-Diensteanbietern - so genannten Providern - und mit Strafverfolgungsbehörden zusammen. In Deutschland ist die Beschwerdestelle für illegale Internet-Inhalte direkt unter www.beschwerdestelle.de erreichbar.
Internet: www.naiin.org
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