Hannover - In einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt werden die Chancen und Risiken neuer Informations- und Kommunikationstechnologien untersucht. Bürgerinnen und Bürger erstellen ein Bürgergutachten mit ihren Forderungen an die Technik und deren Anwendung, das an politische und wirtschaftliche Entscheidungsträger gerichtet ist.
Der rasante technische Fortschritt vor allem in den Bereichen Information und Kommunikation verändert unser tägliches Leben. Mobiltelefone und Notebooks sind bereits seit einigen Jahren Alltag, iPhones, RFID-Tags auf Waren und Chips zur Speicherung biometrischer Merkmale im Ausweis sind hinzugekommen. Aber das ist nur der Anfang. Morgen werden immer kleiner werdende und vernetzte Computer-Komponenten unsere Lebenswelt in allen Bereichen durchdringen. Für Arbeit, Freizeit, Wohnen, Verkehr und Medizin werden neue Anwendungen entwickelt, die unsere Lebensqualität und Sicherheit erhöhen sollen: Elektronische Gesundheitsassistenten werden unseren Gesundheitszustand überwachen und uns bei der richtigen Ernährung helfen, im Supermarkt unterstützt uns ein Einkaufsassistent, der unser Kundenprofil kennt, schnell die passenden Produkte zu finden, und mit der 'intelligenten' Abfalltonne wird das richtige Mülltrennen ein Kinderspiel. Kritiker warnen jedoch, dass diese Entwicklung auch mit erheblichen Risiken für die Privatsphäre verbunden sein könnte, weil für individuell auf den Nutzer abgestimmte elektronische Dienstleistungen viele Daten z.B. zum Einkaufsverhalten, zu bevorzugten Wegen und zur Gesundheit gesammelt und verwendet werden. Andere warnen davor, dass elektronische Alltagsassistenten zu einer Entmündigung der Nutzer führen können, und es wird befürchtet, dass implantierte Chips und die Funkvernetzung der technischen Komponenten zu erheblichen Gesundheitsrisiken führen könnten.
Angesichts der weitreichenden Veränderungen unserer Arbeits- und Lebenswelt, die absehbare Entwicklungen der Informations- und Kommunikationstechnik mit sich bringen werden, hält es Dr. Peter Neitzke für unverzichtbar, dass deren Chancen und Risiken nicht nur von Experten, Politkern und Managern diskutiert werden, sondern dass daran auch die Bevölkerung beteiligt wird. Neitzke ist Leiter eines vom ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung in Hannover durchgeführten und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekts zu den Chancen und Risiken zukünftiger Informations- und Kommunikationstechniken. Das ECOLOG-Institut hat dazu im Internet das Portal www.zukunftsdialog2018.de eingerichtet. Bürgerinnen und Bürger können sich hier anhand von Texten und Videos informieren, sich Rat von Experten einholen und ihre Fragen und Vorschläge mit anderen diskutieren. Ziel ist die Erstellung eines Bürgergutachtens, das im Frühjahr 2010 geladenen Politikern und Wirtschaftsvertretern im Rahmen eines parlamentarischen Abends in Berlin übergeben werden soll.
Informationen zur Teilnahme am Bürgergutachten gibt:
Frau Dagny Vedder
ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung
Nieschlagstr. 26
30449 Hannover
Tel.: 0511 – 47 39 15 – 17
E-Mail:
dagny.vedder@ecolog-institut.de Ansprechperson für das gesamte Projekt ist:
Dr. H.-Peter Neitzke
ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung
Nieschlagstr. 26
30449 Hannover
Tel.: 0511 – 47 39 15 – 12
E-Mail:
peter.neitzke@ecolog-institut.de Informationen zu den genannten Personen
Dr. Horst-Peter Neitzke, Physiker
Wissenschaftlicher Leiter und Geschäftsführer des gemeinnützigen ECOLOG-Instituts für sozial-ökologische Forschung und Bildung
Koordinator des Forschungsverbunds AACCrisk
Leiter des Forschungsprojekts Kooperative Bewertung und Kommunikation der systemischen Risiken ubiquitärer Informations- und Kommunikationstechnologien
Dagny Vedder, Techniksoziologin
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im ECOLOG-Instituts für sozial-ökologische Forschung und Bildung
im Projekt Kooperative Bewertung und Kommunikation der systemischen Risiken ubiquitärer Informations- und Kommunikationstechnologien u.a. zuständig für die Organisation und Betreuung des Bürgergutachtens
Weitere Informationen zum Projekt:
www.aaccrisk.de und
www.zukunftsdialog2018.de Informationen zum ECOLOG-Institut:
www.ecolog-institut.de
Presse-Kontakt:
Frau Dagny Vedder
ECOLOG-Institut für sozial-ökologische Forschung und Bildung
Nieschlagstr. 26
30449 Hannover
Tel.: 0511 – 47 39 15 – 17
E-Mail: dagny.vedder@ecolog-institut.de
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